Während ich mich seit fast einer Woche „Dojo-mäßig“ auf den Frühling vorbereite, gibt sich der Winter noch mal die Ehre. Tja, kann man genauso wenig ändern wie die Tatsache, dass es bei mir grad alles andere als ruhig ist (was bei so einer Kur ja wünschenswert wäre): Buchveröffentlichung, Lesung, Erbsentalk, neue Aufträge, viele Ideen und „Sommerurlaub“ Ende Februar verlangen danach, jetzt fleißig zu sein. Ich bin daher in meinem eigenen gemäßigten Stil (und mit viel Dinkel) „auf Dojo“. Und konzentriere mich neben der körperlichen Entschlackung einmal mehr auf jene von Geist und Seele und hab mir dieses Mal etwas ganz Spezielles vorgenommen: Alte Muster ausmisten. Oder kurz gesagt: Ausmustern.
In unserem Kopf laufen ständig Programme ab – mehr oder weniger unbewusst. Das ist vollkommen normal und in vielen Fällen auch in Ordnung oder sogar gut so, ansonsten müssten wir uns ja in jeder Situation einen neuen Plan zurechtlegen. Mitunter aber können uns diese Programme und Muster das Leben ganz schön schwer machen. Bei mir ist das beispielsweise der Fall, wenn mein Körper mir durch (zum Glück nur mehr leichte) Schwindelgefühle bzw. eine Art „Watte-im-Kopf-Gefühl“ zu verstehen gibt: Halt, da stimmt was nicht. Vor lauter Angst, dass meine Welt erneut anfängt, sich komplett um mich herum zu drehen, hab ich mich da mal mehr, mal weniger hineingesteigert. Letzthin war wieder einmal Ersteres der Fall.
Und dann ist mir Folgendes klar geworden: Mein Körper fährt hier ein „Notfallprogramm“ hoch, obwohl er das gar nicht mehr nötig hat. Das heißt: Ich habe gewisse Muster in mir gespeichert – angeeignet durch Erlebnisse in der Vergangenheit, die heute allerdings keine Gültigkeit mehr haben. Schließlich ist keine Situation mit einer anderen zu vergleichen – schon gar nicht, wenn sich das Jetzt mit der Vergangenheit messen möchte. Richard Bandler, US-amerikanischer Psychologe und Mitentwickler des NLP, soll gesagt haben: „Wenn jemand die Treppe runterfällt und sich ein Bein bricht – was soll dann daran heilsam sein, ihn noch einmal hinunter zu schubsen?“ Was vergangen ist, ist vergangen und wird sich nie wiederholen. Daher machen gewisse Muster und Programme eben keinen Sinn.
Also ran ans Ausmisten. Nur wie? Zuerst sollte man sich bewusst machen, DASS Programme ablaufen – und zwar völlig wertfrei. Verurteile nicht, dass sich Muster entwickelt haben, die Dir heute vielleicht „schaden“. Irgendwann hatten auch sie ihre „Berechtigung“. Im Übrigen weiß die Gedächtnisforschung mittlerweile, dass wir immer nur eine Musterversion von vielen möglichen einspeichern. Blöd halt, wenn’s das Worst Case Scenario ist.
Die gute Nachricht aber ist: Wir können unsere Vergangenheit jederzeit ausmisten und „umprogrammieren“. Beim sogenannten „Change History“ stellt man sich (vereinfacht erklärt) vor, wie eine Situation – aus der sich das Muster entwickelt hat – ablaufen hätte können, wenn man damals schon über das Wissen verfügt hätte, das man heute hat. Anders gesagt: Es geht darum, tatsächlich aus der Vergangenheit zu lernen – statt sie zu wiederholen. Noch mal anders gesagt: Es geht nicht darum, eine Situation erneut zu erleben, sondern sie anders zu erleben – mit einem „schönen Muster“ sozusagen.
Ich geb zu: Das klingt nicht nur „theoretisch“, sondern nach „Phantasterei“. Und das ist es eigentlich auch: phantastisch 😀 Probier’s mal aus! Welches Programm möchtest Du ausmustern? Wie kam es dazu? Und wie hätte es anders laufen können? Spiel die Situation mehrmals durch, trainier dein Hirn, programmier es um. Gut möglich, dass das Ausmisten dazu führt, dass das alte Programm gar nicht mehr abläuft. Und wenn doch, sag „Stopp“ und fühl Dich in die neue, von Dir selbst kreierte Version hinein.
Mach Dir Deine vergangene Welt, so gemustert wie sie Dir gefällt! Wenn ich Dir dabei helfen soll, schreib mir (prinzessin@gesunde-erbsen.com). Und/oder folge mir per Mail (einfach rechts in der Sidebar E-Mail-Adresse eintragen und bestätigen), per Facebook, Instagram, Pinterest oder Bloglovin’. Ich freu mich auf Dich!
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