Ich glaub, ich muss mal etwas „klarstellen“: Ja, Erbsen sind grün – also ist auch meine „Gesunde Erbse“ grün. Und ja, ich liebe Gemüse. Aber: Nein! Ich bin kein Vegetarier, sondern esse sehr wohl Fleisch. Gern auch noch!
Wobei das nicht immer so war. Vielmehr kann ich mich fast noch an den Tag genau erinnern, als ich mit 18 mittags vor einem Kotelett gesessen bin und es schlichtweg nicht hinuntergebracht habe. Danach habe ich gut zehn Jahre kein Fleisch mehr angerührt. Irgendwann aber kam der Punkt, an dem ich das Gefühl hatte, dass mir etwas fehlt. Und plötzlich war mir klar: Ich hab Lust auf Fleisch!
Heute – also weitere zehn Jahre später – schmeckt mir Fleisch wieder richtig gut. Ich brauch es zwar nach wie vor nicht täglich (bis auf die selbstgemachte Rindssuppe, von der ich jeden Abend ein Tässchen trinke. Lecker sag ich Euch!). Wenn aber ein, zwei Mal die Woche Fleisch auf den Tisch kommt (übrigens meist vom Erbsenprinz zubereitet!), freu ich mich einfach nur drauf.
Mag sein, dass ich dadurch die Vegetarier und Veganer unter meinen Lesern „vergräme“. Doch ich steh zu meiner „Fleischeslust“. Unter anderem auch weil ich mittlerweile weiß, dass mir Fleisch gut tut, dass mein Körper es braucht und dass es gesund ist – vor allem für mich eben. Laut Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) hat Fleisch eine wärmende Wirkung, stärkt Magen und Milz und damit unsere Verdauungskraft, baut Blut auf und stärkt das Qi, also unsere Lebensenergie. Fleisch ist vor allem für Menschen, denen ständig kalt ist, die müde, erschöpft, körperlich schwach und untergewichtig sind, ein wichtiges Nahrungsmittel. In dieser Hinsicht hat sich bei mir in den letzten Jahren wirklich viel verbessert. Früher war mir ständig kalt – sogar im Sommer. Inzwischen setzen mir eigentlich nur noch nass-kalte Herbsttage und der eisig-kalte Winter zu. Müde, erschöpft und körperlich schwach? Nein. Am Untergewicht knabber’ ich noch, aber das wird auch noch 😉
Fleisch ist natürlich kein „Wundermittel“ und es liegt sicher nicht nur am Fleisch, dass ich mich heute stärker und vitaler fühle als noch vor einigen Jahren. Das hat schon mit meiner gesamten Ernährung zu tun, die ich im Grunde vor sechs Jahren komplett „über den Haufen geschmissen“ habe. Und in meinen Augen hat auch meine tägliche Yogapraxis einen ganz entscheidenden Einfluss darauf. Aber Fakt ist: Fleisch IST gesund und darf durchaus drei Mal die Woche auf dem Teller landen (doch Achtung – kleiner Einschub: Menschen mit z.B. Bluthochdruck oder Übergewicht sollten sich eher zurückhalten). Bei uns gibt es zwar, wie gesagt, nur ein bis zwei Mal die Woche Fleisch. Allerdings essen wir auch mindestens ein Mal Linsen und wenn der Erbsenprinz auswärts speist, gibt es bei mir oft Gersteneintopf mit Bohnen. Passt also, immerhin sind Hülsenfrüchte ein guter Fleischersatz (im Gegensatz zu Käse und anderen Milchprodukten – wobei: Das ist sowieso so ein „Kapitel für sich“). Eines ist mir jedoch schon sehr wichtig: nämlich die Qualität. Das ist zwar etwas teurer, aber es zahlt sich aus!
Im Übrigen muss man nicht immer gleich einen großen Aufwand betreiben und den Braten stundenlang im Rohr schmoren lassen. Wer am Wochenende Zeit dazu hat – super. Doch es geht auch anders! Daher hier ein Rezept für köstliche Schweinefilets im Speckmantel mit Karottennudeln und Schalotten – fixfertig in weniger als einer halben Stunde.
Zutaten für 4 Personen:
- 1 Schweinefilet
- 8 Scheiben Speck
- 2 Rosmarinnadeln
- 2 Knoblauchzehen
- 2 Schalotten
- 4-6 (bunte) Karotten
- Petersilie
- Ghee und Butter
- Salz, Pfeffer, Garam Masala (z.B. von 7spices in Feldkirch)
- etwas Mehl
Schweinefilet in 8 Stücke schneiden, salzen, pfeffern und mit Speck umwickeln. 2 bis 3 Minuten pro Seite in Ghee anbraten, aus der Pfanne nehmen, mit zwei Rosmarinnadeln in Alufolie einpacken und im auf 80 Grad vorgeheizten Backofen ca. 10 Minuten ruhen lassen.
Karotten mit dem Sparschäler „zu Nudeln schälen“. Schalotten in Ringe schneiden und mit Mehl bestäubten. Die Karotten in einer heißen Pfanne mit etwas Ghee bei mittlerer Hitze leicht anbraten und mit Garam Masala, Salz und Pfeffer würzen. Am Schluss klein geschnittene Petersilie hinzufügen.
1 EL Butter in der (Fleisch-)Pfanne erhitzen und die gemehlten Schalottenringe darin goldbraun anbraten. Aus der Pfanne nehmen und im Ofen warmhalten.
Filets aus dem Ofen nehmen. 1 bis 2 EL Butter in die Pfanne geben und die Filets zusammen mit 2 Knoblauchzehen darin schwenken.
Karottennudeln und Filets auf den Tellern anrichten, Schalotten auf das Fleisch legen und mit der Butter aus der Pfanne übergießen.
4 Kommentare
Ich finde es auch gut, dass mal Jemand erkennt, dass wir nunmal auch tierisches Eiweiß brauchen. Und wie du auch selbst sagst: Es kommt auf die Qualität an. Tolles Rezept und die Bilder machen hungrig 🙂 lg Nadine von Nannis Welt
Danke liebe Nadine! 🙂
Und ja, die Qualität ist entscheidend – lieber weniger, dafür aber richtig gut, als „Massenware“, denn das würde nicht nur der eigenen Gesundheit schaden! Wobei es schon „krass“ ist, dass man sich heutzutage fast schon dafür entschuldigen oder rechtfertigen muss, wenn man Fleisch isst… Aber eben: Ich steht dazu!
Viel Spaß beim Nachkochen und schönes Wochenende 😉
Deine Haltung zu Fleisch finde ich super! Ich war lange Zeit sehr hin und her gerissen zwischen „vegansein“ und nicht „vegansein“. Ich habe so viel darüber gelesen, wie gesund es sei, vegan zu werden und wie schlimm Fleisch doch für unsere Gesundheit wäre. Durch diesen ganzen Einfluss habe ich dann eine richtige Abneigung gegen Fleisch entwickelt, auch wegen der Massentierhaltung. Auch wenn ich überhaupt kein Problem damit habe, leckere, vegane Rezepte zu finden, hat mir trotzdem oft irgendetwas gefehlt. Ich habe nämlich auch eher niedrigen Blutdruck, friere oft und bin sehr zierlich. Witziger weise habe ich aber sogar ein bisschen zugenommen, als ich vegan wurde.
Heute weiß ich aber, dass es am Besten ist, wenn ich mir nichts verbiete. Ich esse zwar immer noch sehr wenig Fleisch, aber ich verzichte nicht komplett darauf. Vor allem wenn ich auswärts essen gehe, gönne ich mir gern mal Fleisch. Ich denke jeder Körper ist anders und manche brauchen Fleisch und andere nicht. Das muss jeder für sich selbst herausfinden 🙂
Liebe Grüße
Marina
DANKE liebe Marina 🙂
Massentierhaltung geht gar nicht!!!! Auch wenn es bei mir damals, also in meinen „10 fleischlosen Jahren“ gar nicht so sehr um diese Thematik ging – ich wollte und konnte einfach kein Fleisch essen.
Wie Du aber selbst schreibst: Jeder Körper ist anders und entsprechend sollten manche zum Fleisch greifen, andere vegan leben! Ich hab als Journalistin viel über die „abwechslungsreiche Ernährung“ geschrieben, hab mir oft überlegt, ob es das ist wirklich ist, ob das überhaupt geht… Heute bin ich der Meinung: JA, abwechslungsreich, vor allem aber regional (und dann ist das saisonale sowieso auch dabei). Und da gehört für mich eben auch regionales Fleisch dazu. Einzig bei den Milchprodukten halte ich mich zurück – nicht zuletzt weil ich mich nach den 5 Elementen der Traditionellen Chinesischen Medizin ernähre (aber das ist ja auch so eine „Glaubensfrage“, an der sich die Geister scheiden 😉 ).
Und – aber das muss ich dir sowieso nicht sagen: Wir sollten vor allem wieder anfangen auf unseren Körper zu hören! Denn der sagt uns schon, ob er dieses oder jenes oder eben Fleisch mag.
Alles Liebe!