Glückliche Erbsen

Dojo: Auf in den Sommer – Holz wird zu Feuer

05.05.2017
Dojo mit Dinkel

Am 6. Mai ist Internationaler Anti-Diät-Tag. Da bin ich natürlich dabei – und das obwohl ich im Moment gerade am „fasten“ bin. Geht es nach dem Kalender der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) befinden wir uns derzeit nämlich wieder in der Dojo-Zeit. Das heißt: Seit dem 27. April vollziehen wir 18 Tage lang die Umstellung vom Holz- zum Feuer-Element bzw. vom Frühling zum Sommer, den wir ab dem 16. Mai zelebrieren können.
Wobei: Im Moment fühlt es sich ja eher nach Spätwinter an, vor allem wenn man morgens an die kalt-frische Luft geht. Zum Glück hat die Natur vor ein paar Wochen schon Frühlingsgefühle verströmt. Schauen wir einfach, ob es noch mal Frühling wird oder ob wir vom „zweiten Winter“ direkt in den Sommer rauschen – wär ja auch nichts Neues…

Nun denn. Jetzt aber mal: Dojo! Wie bereits Ende Jänner geschrieben (beim Übergang in den Frühling), können wir uns bzw. unsere Mitte gerade in der Dojo-Zeit stärken: durch leichte, mild gewürzte, bekömmliche, warme und wenn man so will „langweilige“ Kost, vorzugweise aus dem Erd-Element. Neben viel Gemüse, Gerichten mit Bohnen, Linsen und anderen Hülsenfrüchten (denn diese helfen dabei, Feuchtigkeit und Schleim aus dem Körper zu transportieren), beschränkt man sich außerdem auf eine Getreidesorte. Ich hab mich wieder für den Dinkel entschieden – nicht zuletzt weil sich das Wetter mehr oder weniger winterlich präsentiert und die Gerste zu den erfrischenden Lebensmitteln zählt. Der Dinkel hingegen kommt im Hinblick auf die thermische Wirkung neutral daher. Das Congee (der lang gekochte, leicht verträgliche Getreidebrei) hab ich diesmal allerdings nicht aus Dinkelreis, sondern echt aus Dinkel gemacht – an der Zubereitung ändert das freilich nichts.
Congee- und weitere Dinkel-Rezepte findest Du hier (einfach mit saisonalem Gemüse zubereiten 😉 ).

Dinkel

Nach nur einer Woche kann ich sagen: Ich fühl mich schon jetzt pudelwohl. Nicht dass ich mich ansonsten ungesund ernähren würde. Trotzdem spür ich, dass mein Körper aufatmet – und das obwohl er eigentlich damit beschäftigt ist, sich selbst aufzuräumen. Durch diese sanfte Art der Entschlackung und Entgiftung hat er sozusagen die Möglichkeit, Schlacken, Giftstoffe oder eben Feuchtigkeit und Schleim hinaus zu transportieren.
Letztere haben sich in den vergangenen Wochen bei mir leider wieder angesammelt  . Wegen einer Blasenentzündung – ja, autsch! – musste ich nämlich Antibiotika nehmen. Und die rauschen nicht nur wie ein Tsunami durch unseren Darm und reißen dabei lebensnotwendige Bakterienstämme mit (weshalb ich, wenn ich doch mal Antibiotika nehmen muss, übrigens immer gleich zu „noch stärkeren“ Probiotika greife, z.B. OMNi-BiOTiC 10 von Allergosan). Aus Sicht der TCM löschen Antibiotika außerdem das natürliche Magenfeuer – mit anderen Worten: Sie nehmen die Hitze aus dem Körper, machen uns kalt und lassen Feuchtigkeit zurück. Da kommt die Dojo-Zeit gerade rechtzeitig.

Ab Mitte Mai stehen die Zeichen dann auf Feuer – das Element des Sommers. Und da diesem Herz und Dünndarm zugeordnet sind, macht es Sinn, sich in der warm-heißen Jahreszeit besonders um diese Organe zu kümmern. Gut, dass wir bei langen Tagen und kurzen Nächten vor Energie nur so strotzen, denn Bewegung tut hier richtig gut. Trotzdem sollten Entspannung und Ruhe nicht zu kurz kommen, also ab in den Urlaub. Und aus Sicht der 5 Elemente-Ernährung setzen wir am besten auf mild gewürzte, fettarme Speisen, sowieso und immer ausreichend trinken sowie viel Obst und Gemüse. Das kann dann auch mal als Rohkost auf den Teller kommen – vorausgesetzt der Sommer zeigt sich von seiner heißen Seite. Rezepte folgen natürlich.
Jetzt aber erst noch ein bisschen fasten – Happy Dojo-Zeit!

Zwei Mal Dinkel

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