Der Herbst zeigt sich gerade von seiner goldigsten Seite. Dennoch steht fest: Es wird kälter. Und daher sollten wir jetzt wieder so heiß essen wie wir kochen – damit der Körper nicht nur von außen durch (mehr) Kleidung, sondern auch von innen gewärmt wird. Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) funktioniert das am besten mit einer Suppe oder einem Eintopf. Die Chinesen gehen nämlich davon aus, dass der Magen aus der Nahrung erst eine Suppe zubereiten muss, bevor Milz und Bauchspeicheldrüse diese weiter transformieren und schlussendlich die Nährstoffe in den Rest des Körpers gelangen können.
Unsere Mitte mag’s suppig, saftig und saucig. Warum also nicht Energie und Kräfte sparen und gleich mehr oder im Falle eines Eintopfes etwas weniger flüssige Speisen servieren? Wobei betont gehört, dass es bei Eintöpfen gerade die flüssige Konsistenz ist, die der Verdauung guttun. Das ist „very good to know“, denn nicht wenige neigen dazu, vor allem die Eintopf-Einlage zu verspeisen und den guten Saft übrig zu lassen oder diesen eventuell mit einem Stück Brot aufzutunken.
Die Sache ist allerdings die: Getränke und flüssige Speisen rinnen direkt zum Magenausgang, während feste(re) Lebensmittel im Magen bleiben, wo sie, wie bereits erwähnt, erst zu einer Art Suppe verarbeitet werden müssen. Mit anderen Worten: Nein, das Frühstückssemmerl vermengt sich im Magen nicht mit dem Kaffee – genauso wenig die Pizza mit dem Bier oder das Käsebrot mit dem O-Saft. Und weil das Feste länger im Magen liegen bleibt als das Flüssige, muss der Magen selbst Säfte erzeugen. Bis zu einem gewissen Grad kann er das auch. Ist er aber fortwährend damit beschäftigt, kann das über kurz oder lang Magenprobleme bereiten. Daher lieber gleich ein bekömmliches Süppchen oder einen gschmackigen Eintopf löffeln.
Und was kommt in den Topf? Süßes! Ich mein: Was gibt es Köstlicheres als die herrlich erdig-süßen Lebensmittel, die die Natur jetzt für uns bereithält? Ob Karotten oder Kartoffeln, Kürbis, Kraut oder Kohl, Sellerie, Süßkartoffeln oder andere herbstliche Gemüsesorten – alles, was schmeckt, kann jetzt in den Suppen- oder Eintopf geschnitten werden. Soll heißen: Wenngleich im hier präsentierten Rezept Süßkartoffeln und Auberginen stecken, kann man hervorragend variieren und zu dem Gemüse greifen, das einen auf dem Marktstand gerade anlacht.
Zutaten für 2 Mal „eingetopftes“ Rindfleisch und herbstliches Gemüse
- 200g Beiried (ohne Sehnenrand)
- 4 EL Olivenöl
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 kl. Aubergine
- 200 g Süßkartoffeln
- 200-250 ml Rindsuppe
- 1 Scheibe Ingwer (ca. 1 cm)
- 1 EL Currypulver
- Zitronensaft
- Salz, Pfeffer, Bockshornkleesamen gemörsert (alternativ: Paprikapulver)
Fleisch in ca. 3 cm große Würfel schneiden, kräftig pfeffern und salzen und 10 Minuten ruhen lassen. Es macht übrigens Sinn, hier zu Beiried zu greifen, obwohl für Eintöpfe normalerweise andere bzw. etwas billigere Stücke vom Rind verwendet werden. Der Grund: In diesem Rezept wird das Fleisch nur kurz angebraten und nicht – wie bei anderen Eintöpfen – die ganze Zeit mitgeschmort.
Erst aber lassen wir das Fleisch kurz rasten und widmen uns dem Gemüse: Zwiebel schälen, halbieren und in grobe Scheiben schneiden; Knoblauch schälen und klein würfeln; Aubergine in große Würfel schneiden; Ingwer schälen und sehr fein schneiden.
Nun einen großen schweren (Guss-)Topf erhitzen, 2 EL Öl hineingeben und das Fleisch darin auf allen Seiten anbraten. Einen Schuss Zitronensaft und eine Prise Bockshornkleesamen dazugeben (damit auch jetzt schon alle 5 Elemente dabei sind), einmal umrühren, das Fleisch herausnehmen und zugedeckt beiseite stellen.
Jetzt kommt das restliche Öl in den Topf, Zwiebeln hinein und kurz durchschwenken, Knoblauch zufügen und alles anbraten. Etwas Salz, einen Schuss Zitronensaft, eine Prise Bockshornkleesamen dazugeben und umrühren. Auberginen zufügen und mitrösten. Curry und Ingwer drüberstreuen, mit ca. 200 ml Suppe aufgießen und 15 Minuten zugedeckt auf mittlerer Stufe köcheln lassen.
Währenddessen die Süßkartoffeln schälen, der Länge nach vierteln, in Scheiben schneiden, in den Topf geben und das Ganze weitere 10 Minuten köcheln lassen. Danach das Fleisch wieder in den Topf geben und ca. 5 Minuten bei geringer Hitze durchziehen lassen. Je nach Konsistenz Suppe zufügen.
Mahlzeit 🙂
Keine Kommentare