In mir zieht sich alles zusammen. Schwer fällt mir das (Durch-)Atmen. Tränen steigen in mir hoch und wollen durch die Augen an die frische Luft. Mein Herzlein schmerzt und doch bin ich glücklich, denn ich weiß, dass es einfach nur Liebe ist, was ich da spüre.
So in etwa hat es sich heute in der Früh angefühlt, als ich mich vom Erbsenprinz verabschiedet habe. Ich kenn das mittlerweile. Jedes Mal, wenn ich für ein paar Tage wegfahre, fällt mir der Abschied schwer. Es tut weh. Ich mag nicht weg, freu mich schon bei der Abreise auf die Heimkehr. Darauf wieder zuhause bei der Liebe meines Lebens zu sein. Es ist nicht so, dass ich wegfahren müsste, schließlich entscheide ich mich ja selbst für diese oder jene Reise. Und es ist auch nicht so, dass ich mich nicht darauf freuen würde, was ich wieder Neues erleben werde – speziell dieses Mal, immerhin startet morgen die Ausbildung zum NLP-Practitioner. Da bleibt mir dann sowieso nicht mehr viel Zeit, den Erbsenprinz zu vermissen (zumindest wollen wir es hoffen 😉 ).
Und doch auch schön. Obwohl mir nämlich das Lebewohl jedes Mal schwer fällt, obwohl mir jedes Mal einfach nur alles weh tut, wenn ich in den Zug steige oder sonst wie wegfahre, obwohl ich den letzten Kuss und die letzte Umarmung jedes Mal hinausschieben möchte bis zum „Geht-nicht-mehr“ – was gibt es eigentlich Schöneres? Ich meine nicht den Schmerz, auf den könnte ich wirklich verzichten. Nein, ich meine: Wie unglaublich toll und wunderbar ist es eigentlich, dass es mich nach all diesen bald 18 Jahren immer noch derart durchbeutelt, wenn ich mich vom Erbsenprinz verabschieden muss?
Die Hoffnung, dass sich das einmal ändert, hab ich mittlerweile fast schon aufgegeben. Und wenn ich ehrlich sein soll: Will ich das überhaupt? Soll sich das überhaupt ändern? Würde das dann nicht auch bedeuten, dass die Liebe weniger geworden ist?
Nein. Ich will nicht, dass sich das ändert. Ich will nicht, dass es mich kalt lässt, Adieu zu sagen. Ich will nicht, dass unsere Liebe kleiner oder zur Gewohnheit wird. Ich will dem Erbsenprinz auch weiterhin sagen, dass ich ihn vermisse und mich schon beim Abschied darauf freuen, wenn ich wieder bei ihm bin. Ich will ihm mit kleinen Dingen zeigen, wie sehr ich ihn liebe – und sei es ein Herz, das ich vor meiner Abreise auf den Kalender gemalt habe 😉
Das bedeutet natürlich, dass ich wohl mit dem Schmerz leben muss, der meinen ganzen Körper durchrauscht, wenn ich dem Erbsenprinz einen Abschiedskuss gebe. Zum (Liebes-)Glück aber ist es auch so, wie es Erich Fried in seinem wundervollen Gedicht „Nähe“ geschrieben hat:
…
Wenn ich bei Dir bin
ist vieles voller Abschied
und wenn ich ohne Dich bin
voller Nähe und Wärme von Dir
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