Glückliche Erbsen

Seele im Urlaub: Ich bleib dann mal weg…

31.01.2020
Seele im Urlaub

Zwei Wochen sind wir nun schon wieder zuhause. Zwei Wochen, in denen ich wieder in meinen Alltag eingetaucht bin, nach und nach meine tägliche Routine aufgenommen habe und mich langsam aber doch auch an 30 Grad weniger gewöhnt habe. Trotzdem hab ich das Gefühl, immer noch nicht so richtig zurück zu sein. Mein Körper und mein Geist sind hier, aber meine Seele hinkt irgendwie hinterher. „Wenn es schön war, braucht die Seele eine Zeit, bis sie wieder zurück ist“, heißt es. Wobei ich mich frage, ob es möglicherweise zu einem Dauerzustand wird, dass meine Seele im Urlaub ist? Oder ob es vielleicht sogar schon seit Längerem so ist…?

Zurück in den Urlaub. Es ist nichts Neues, dass ich nach dem Urlaub etwas länger brauche, bis ich wieder zurück bin. Ich liebe es, zu verreisen, neue Eindrücke zu sammeln, Land und Leute kennenzulernen. Und ich weiß bereits beim Abflug, dass mich bei der Heimreise das Fernweh packen wird. Ich hab mir schon immer schwer getan, nach Hause zu kommen. Nicht, weil es hier nicht (auch) schön wäre. Im Gegenteil: Vorarlberg ist ein großartiges Land und Feldkirch eine tolle Stadt. Hier ist meine Heimat. Dennoch gehöre ich, um ehrlich zu sein, nicht zu den Menschen, die es zuhause am schönsten finden – was unter anderem aber damit zusammenhängt, dass es mir gar nicht gefällt, dass unser Land mehr und mehr „verbaut“ wird.

Das alles wusste ich davor. Und doch ist es dieses Mal anders. Mein Herz tat weh, als ich nach drei wundervollen Wochen in diesem traumhaft schönen Land in Windhoek ins Flugzeug gestiegen bin. Es hat nichts mit der Kälte, der Dunkelheit oder den grau-in-grauen Tagen zu tun. Genauso wenig damit, dass mir mein Job nicht gefallen würde, ich keine Lust habe, zu arbeiten – überhaupt nicht! Ich liebe, was ich tue – obwohl ich denke, dass wir uns viel zu oft viel zu viel Stress machen. 

Seele im Urlaub in Namibia

Doch Namibia hat etwas in mir ausgelöst. Oder vielmehr ist mir mittlerweile bewusst, dass ein Teil meines Herzens dort geblieben ist. Anders gesagt: Meine Seele wird wohl nicht mehr vollständig zurückkommen. Und das ist nicht erst seit dieser Reise der Fall. Dieses Mal aber hab ich mich mal so richtig eingelassen auf dieses Gefühl, dass die Seele im Urlaub bleiben darf. Und plötzlich war mir klar: Das ist alles andere als schlimm oder traurig. Und es ist auch nicht nur OK, sondern sogar toll. Ich habe meine Seele schon in vielen Ländern, Regionen, Städten zurückgelassen – oder zumindest einen Teil davon. Und das hat mich nicht „kleiner“ oder „weniger“ oder gar unglücklicher gemacht. Im Gegenteil: Es hat mich wachsen lassen. Ich stell mir das so vor, als würde sich meine Seele über all die Länder spannen, in denen ich eine gewisse Zeit verbringen durfte – von Hamburg bis nach New York, von Mauritius bis in die Niederlande, von Griechenland bis Kuba, von Dänemark bis Namibia. 

Ob ich immer hier bleiben werde? Ich weiß es nicht. Niemand kann in die Zukunft sehen. Glücklicherweise können wir unsere Zukunft selbst gestalten. Und wer weiß, vielleicht finde ich irgendwann jenen Ort, wo auch meine Seele Ruhe finden kann. Bislang hab ich diesen Platz noch nicht gefunden, obwohl ich mir während jeder Reise Gedanken darüber mache, ob ich in eben diesem Land leben könnte. Und ja, es gab schon einige Orte, bei denen das der Fall war – auch jetzt kann ich mir ein Leben in Namibia vorstellen.

Warum also nicht die Zelte abbrechen und abhauen? Schlicht und ergreifend weil ich spüre, dass es noch nicht an der Zeit ist. Ich liebe mein Leben – zuhause und auf Reisen. Ich liebe, was ich tue und was ich bin. Und während meine Seele im Urlaub ist, mache ich mir das Hier und Jetzt so schön wie nur möglich. Ja, ich mach mir meine Welt so wie sie mir gefällt. Einerseits indem ich mir zusammen mit dem Erbsenprinz schon wieder Gedanken über den nächsten Urlaub mache – Vorfreude ist ja eine der schönsten Freuden. Andererseits aber auch indem ich alles daran setze, jeden einzelnen Tag zum besten meines Lebens zu machen – für mich und meine Mitmenschen. 

Namibia

2 Kommentare

  • Antworten Gabi 03.02.2020 at 15:24

    Hallo Prinzessin – ich kenne das Gefühl. Mich hat es am meisten auf den Malediven erwischt. Es ist lange her als ich das erste Mal auf einer dieser Inseln war und ich habe echt geweint! als ich weg mußte. Jetzt ist das anders geworden. Damals war alles so weit weg von Allem – heute ist die Welt dort angekommen, Internet und viel zu viel Luxus. Leider. Ich habe eine gute Bekannte, die hat 8 Jahre in Namibia gelebt und ist jetzt zurückgekommen – ernüchtert – es sei nicht mehr so wie es war. Mehr hat sie mir nicht erzählt. Vielleicht kannst du eines Tage dort für eine unbestimmte Zeit dort bleiben. Ich hatte auch viel Fernweh früher und verreise immer noch gerne. Doch irgendwie ist meine Seele jetzt immer da, wo ich gerade bin. Na ja – manchmal möchte die Seele auf den Malediven verweilen. Liebe Grüße Gabi

    • Antworten iane 03.02.2020 at 15:29

      Hallo Du Dein Leben liebende Gabi 🙂
      Das mit den Tränen in den Augen kenne ich auch sehr gut – inklusive Ziehen in der Brust … Und ja, die Welt ist kleiner geworden – und das ist einerseits natürlich schön, weil man mit Menschen in Kontakt bleiben kann, die weit weg sind; weil man schneller an den Orten ist, wo ein Teil der Seele zurückgeblieben ist; weil man neue Orte leichter bereisen kann, um auch dort wieder einen Teil der Seele zurückzulassen.
      Ja und andererseits ist das schade, eben weil es so gut wie nirgendwo mehr ursprünglich ist. Und doch ist es halt so wie es ist!
      Ich werde sehen, wo ich mal eine Zeit lang bleibe – ob ich mal wieder eine Zeit lang wo bleibe. Ich hab schon mal ein Jahr in den Niederlanden gelebt und gemerkt, wie sehr es mich länger in die Ferne zieht. Seither hat es sich nicht mehr ergeben, aber das ist gut so. Wir reisen und lieben es, die Welt zu sehen und eben einen Teil von uns dort zurück zu lassen und dadurch zu wachsen. Und wer weiß: Vielleicht bleiben wir dann wirklich mal hier – oder eben doch dort… wo immer das auch sein mag 🙂
      Alles Liebe <3

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