Glückliche Erbsen

Sprechen wir Zukunft, denn morgen ist heute gestern

05.02.2021
Sprechen wir Zukunft

Beim Blick in die Zukunft geht es darum, Möglichkeiten aufzuzeigen und Visionen zu schaffen. Im Alltag aber bleiben wir viel zu oft im Heute hängen – oder noch schlimmer im Gestern. Nicht falsch verstehen: Ich finde es sehr wichtig, dass wir achtsam sind und im Hier und Jetzt leben, dass wir uns nicht selbst überholen, von einem Termin zum anderen hetzen und sogar an den Wochenenden einen durchgetakteten Zeitplan haben. Das hat auch gar nichts mit Zukunft zu tun. Vielmehr rennen wir so von ihr (und uns selbst?!) davon. Wollen wir Zukunft aktiv gestalten – und das ist möglich! –, dann müssen wir Zukunft denken und entsprechend agieren und kommunizieren. Denn erst wenn wir unsere Gedanken in Worte fassen, kann Zukunft geschehen. Also: Sprechen wir Zukunft!

Zukunftssprache. Es wurde schon einiges über die Kommunikation der Zukunft geschrieben. Allerdings ging es dabei meist um das Wie: Etwa, dass wir künftig vermehrt digital kommunizieren werden. Das denke ich auch bzw. tun wir das ja bereits. Und wenngleich ich ein großer Freund von face-to-face bin und es nicht mehr abwarten kann, endlich wieder mal auf einen Kaffee zu gehen oder bei einem Termin nicht mehr abwägen muss, ob es abstandstechnisch drin ist, dass wir uns persönlich treffen, so hat Corona zumindest in der Hinsicht einiges in Bewegung gebracht. Gut so.

Wenn ich sage, sprechen wir Zukunft, meine ich aber gar nicht das Wie, sondern die Kommunikation selbst. Die Sprache. Die Worte. Den Inhalt. Es gilt, ein Verständnis für einzelne Begriffe zu entwickeln, sodass wir in der Folge mit einem tiefen und unerschütterlichen Wissen miteinander Zukunft sprechen können.

Und ich habe hier ganz bewusst nicht „über die Zukunft sprechen“ geschrieben. Ich meine tatsächlich, dass wir Zukunft sprechen und sie dadurch gestalten. Wollen wir das Morgen selbst in die Hand nehmen, ist Zukunft in meinen Augen eine eigene Sprache, die wir erlernen dürfen – um nicht zu sagen müssen. Es ist eine Sprache, bei der Worte keine fixen Bedeutungen haben. Vielmehr können sie individuell unterschiedlich interpretiert werden – für einen persönlich, für ein bestimmtes Projekt, für die Strategieentwicklung im Unternehmen… für was auch immer.

Sprechen wir Zukunft jetzt

Entrücktes Morgen. Erst wenn wir fähig sind, Zukunft zu sprechen, können wir den Inhalt nach außen tragen. Und zwar nicht erst morgen, sondern heute. Denn morgen ist das, was heute passiert! Zukunftsforscher Klaus Kofler etwa sagt: „Früher sind Veränderungen linear vonstatten gegangen: Auf eine Veränderung folgte ein Zustand, dann wieder Veränderung und wieder Zustand und so weiter. Darauf konnten wir uns einstellen. Es hat uns allerdings auch sehr starr gemacht.“ Heute findet Zukunft immer mehr in Echtzeit statt und zwar rund um die Uhr. Sie wird schneller, dynamischer, volatiler und, ja, komplexer. Klaus Kofler ist davon überzeugt, dass „in so einem Umfeld alte Mechanismen mit linearem Denken, linearen Lösungen und linearem Management nicht mehr funktionieren.“

Es braucht also neue Herangehens- und neue Denkweisen. Und da die Gedanken schlussendlich als Worte nach außen gelangen, auch eine neue Sprache – Zukunft eben. Klingt auf den ersten Blick vielleicht etwas entrückt. Wenn man jedoch bedenkt, dass „entrückt“ laut Duden „auf sehr angenehme Weise der Wirklichkeit entzogen“ bedeutet, schaut die Sache schon ganz anders aus. Zukunft ist nicht Wirklichkeit – noch nicht. Zukunft ist ein Feld von Möglichkeiten und es liegt an jedem einzelnen, wie groß, wie bunt, wie schön oder eben wie angenehm entrückt dieses Feld ist. 

Beim Reden kommen die Leut‘ zam. Da können neue Dinge entstehen. Freilich nur, wenn man dieselbe Sprache spricht und sich versteht. Steigt man bei Zukunftsgestaltung, Möglichkeitsräume, Zukunftsdesign, Chancenpotenziale und anderen ähnlichen Worten gedanklich aus, funktioniert das nicht. Wenn dabei aber visionäre Gedanken dazukommen, wenn wir Zukunftsfragen in den Raum werfen, ohne sie auf der Stelle beantworten zu wollen, kann Großes passieren.

Letzteres passiert gerade bei der Future Design Akademie, die sowohl in Wupptertal (D) als auch hier in Dornbirn zuhause ist. Neugierig? Dann meld‘ Dich, damit wir uns bei einem Treffen unterhalten können, was es für Dich (und Dein Unternehmen?!) bedeuten kann, wenn es heißt: Sprechen wir Zukunft.

Sprechen wir heute Zukunft

PS: Und was meine Visualisierungen angeht: Da darf ich in Zukunft auch wieder üben 😀

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