Der Fasching ist vorbei. Die hochgezogene Augenbraue bleibt, denn ich hab nie verstanden, was so toll daran ist. Als Kind hab ich wohl schon hinterfragt, warum ich mich nur ein paar Wochen zum Clown machen soll, wenn ich das ganze Jahr über Spaß haben kann. Oder: Warum durfte ich mein Krönchen nur hin und wieder aufsetzen, wenn ich doch immer schon wusste, dass ich eine Prinzessin bin? Letzteres hab ich ja mittlerweile geändert und ich muss sagen: Es ist wunderschön, dieses Leben als Prinzessin auf den Glücklichen Erbsen 😉 Für mich ist die Krone allerdings keine Verkleidung, sondern eine Rolle von vielen, die ich tagtäglich erfülle.
Mein Rollenspiel. Johann Wolfgang von Goethe hat einmal gesagt: „Alle Menschen empfinden bei zunehmender Bildung, dass sie eine doppelte Rolle zu spielen haben. Eine wirkliche und eine ideelle.“ Ich behaupte, wir übernehmen in unserem Leben noch viele andere Rolle: Ich zum Beispiel bin Frau und Ehefrau, Tochter und Schwester, Freundin und Kollegin, manchmal Ratgeberin, manchmal Rat suchend, mal Zuhörerin, mal Plaudertasche. Ich bin Unternehmens- und Kommunikationsberaterin, Journalistin, Bloggerin, Schreiberling und Buch-Autorin. Ich bin zugleich Chefin und Mitarbeiterin, bin Köchin und Hausfrau. Ich bin Yogini, fortwährend auf dem Weg und permanent dabei, mich neu zu (er)finden. Ich könnte noch etliche andere Rollen aufschreiben, die ich in meinem Leben momentan spiele.
Und das Wort „momentan“ ist in dem Zusammenhang besonders wichtig, denn dieses ganz persönliche Rollenspiel ist immer nur eine Momentaufnahme: Im einen Moment sind wir das, im nächsten schon wieder ganz etwas anderes. Manche Rollen spielen über mehrere Tage, Wochen, Monate oder Jahre. Andere womöglich nur wenige Sekunden.
Und DU? Überleg Dir einmal, welche Rollen Du täglich spielst? Wenn Du magst, schreib oder zeichne sie sogar auf. Womöglich werden Dir nicht sofort alle einfallen, denn wir erfüllen in unserem Leben weit mehr Rollen, als uns auf den ersten Blick bewusst ist. Mach Dir aber auf jeden Fall auch Gedanken darüber, wie viel Zeit jede Rolle in Anspruch nimmt.
Stell Dir dann die in meinen Augen wirklich wichtige Frage: Welche Rolle spielst DU? DU als Person, als Individuum, als Mensch, der Du tatsächlich und wahrhaftig bist. Oft ist es nämlich so, dass wir in die eine oder andere Rolle hineingedrängt werden, die so gar nicht unserer Persönlichkeit entspricht – und trotzdem bleiben wir Teil dieses Ensembles, das mehr einer Farce ähnelt als einem Stück, das Geschichte schreiben wird. Und das obwohl es sich doch um nichts anderes als Letzteres handeln sollte, wenn es um Dein eigenes Leben geht.
Und Du sollst nicht nur die Hauptrolle in Deinem Leben spielen, sondern auch Regie führen. Klar können wir hin und wieder eine Nebenrolle annehmen, vielleicht sogar einfach mal Statist sein. Genauso kann man ab und an hinter der Bühne agieren – wir müssen nicht ständig im Rampenlicht stehen, schon gar nicht wenn es sich um die Geschichte eines anderen Menschen handelt. Doch in Deinem eigenen Lebensstück darfst einzig und allein DU die Hauptfigur sein.
Es ist DEIN Leben. Finde heraus, welche Rolle Dich in Deinem Leben voranbringt und für Dich, Dein Tun und Dein Sein Sinn macht. Als ich meine unterschiedlichen Rollen bunt auf weiß „gemalt“ habe, hatte ich beispielsweise bei „PR-Texterin“ ein „komisches Gefühl“. Ja, ich schreibe Pressetexte. Mittlerweile aber ist das nur mehr ein Teil meiner Arbeit als Kommunikationsberaterin, bei der ich Unternehmen und Menschen im Hinblick auf Öffentlichkeitsarbeit, Pressearbeit und vielem mehr unterstütze. Ich identifiziere mich eher mit der Bezeichnung „Schreiberling“. Klingt zwar nicht so „professionell“, umfasst jedoch all das, was ich am Schreiben liebe und tue.
Was ich damit (auch) sagen möchte: Wenn wir mal in eine Rolle geschlüpft sind, müssen wir darin nicht „verhaftet“ bleiben. Wir dürfen sie ablegen und das Fach wechseln. Denn wer eine Maske aufsetzt, spielt nicht nach seinen eigenen Regeln, sondern macht sich selbst und anderen etwas vor.
Wenn ich Dir dabei helfen kann, Deine Rolle(n) in Deinem Leben zu finden, schreib mir. Und/oder folge mir per Mail (einfach rechts in der Sidebar E-Mail-Adresse eintragen und bestätigen), per Facebook, Instagram oder Bloglovin‘. Ich freu mich auf Dich!
2 Kommentare
Ein toller Artikel, das werde ich glatt am Wochenende ausprobieren und mir alles mal aufschreiben, vielleicht hilft es mir dabei, meine Leistungen mehr zu erkennen und auch mehr zu schätzen und zu erkennen, wo ich vielleicht noch eine „Rolle“ spiele, dich ich nicht bin. Ganz liebe Grüße, xo Angie
DANKE liebe Angelika und entschuldige, dass ich erst jetzt antworte – bin erst seit gestern wieder zurück von Cuba und in diesem wunderbaren Land ist das mit dem Internet so eine Sache… absolut empfehlenswert, wenn man mal so richtig abschalten möchte 😉
Ich hoffe, Du hast mittlerweile wunderschöne Rollen an Dir entdeckt!
Alles Liebe und auf dass wir noch ganz viele andere Rollen spielen!