Glückliche Erbsen

Work-Life in Balance: Lebe, was Du tust

20.07.2018
Work-Life in Balance

„Hör auf, auf das Wochenende zu warten, den Urlaub, die Liebe – und fang an zu leben!“, stand vor Kurzem auf meinem Kalender, der mir jeden Tag eine Portion Glück spendiert. Daraufhin haben wir die Brio-Eisenbahn aus dem Keller geholt und einen Nachmittag lang so richtig gespielt. 😀 Obwohl ich also ziemlich gut unterwegs bin, was das „leben“ angeht, bin ich dankbar, ab und an daran erinnert zu werden und mich zu fragen: Lebe ich wirklich im Hier und Jetzt? Liebe ich, was ich tue? Bin ich, wer ich sein kann? Ist mein Work-Life in Balance? 

Lebe Deine Arbeit. Ich weiß eh, dass der Begriff „Work-Life-Balance“ mittlerweile von vielen zum Unwort schlechthin erklärt wurde. Dabei ist die Idee dahinter auf den ersten Blick gar nicht so schlecht: Schließlich wird Work-Life-Balance als Zustand beschrieben, in dem Arbeits- und Privatleben miteinander in Einklang stehen. Wird das allerdings dahingehend interpretiert, dass man einen Ausgleich zur Arbeit finden muss, weil diese sinnlos und schmervoll ist, ist man meiner Meinung nach auf dem Holzweg. 
Apropos Holzweg: Der eine oder andere hat’s sicher schon bemerkt – hier ist nämlich überhaupt nicht die Rede vom „Unwort“, sondern davon, ob die Work-Life in Balance ist. Sprich: Es geht mir tatsächlich um die Frage, ob in meinem beruflichen Tun alles im Gleichgewicht ist (wie auch in allem, was ich sonst so mache). Die Arbeit ist genauso das Leben, wie es die Yogapraxis, das Kochen, Einkaufen, Schlafen, Lesen und Musik hören sind – vorausgesetzt ich tue es in vollstem Bewusstsein, im Hier und Jetzt, mit jedem Atemzug, jedem Lid- und Herzschlag. Dabei ist mein Leben kein reiner Friede-Freude-Eierkuchen und es läuft nicht immer alles wie am pipifeinen Schnürchen. Und das gilt unter der Woche wie am Wochenende, unterm Jahr wie im Urlaub, unter Freunden und Kollegen wie in der Liebe. 

Work-Life

Bestes Vorbild. Meine Mama war keine zwei Jahre in Pension, als sie vor über neun Jahren verstarb. Danach haben viele ihrer Freunde und Bekannten gesagt: „Ach, wie schade, dass sie nur zwei Jahre in Pension war.“ Woraufhin ich jedes Mal geantwortet habe: „Die Mama hat ihre Arbeit geliebt und sich nie dadurch einschränken lassen. Sie hat nie auf die Pension gewartet, sondern ihr Leben lang gelebt.“ Und nachdem ich das mantramäßig immer und immer wieder ausgesprochen hatte, war mir klar: So soll es sein und genau das ist mein Ziel. „For in the end our only right is to live and love and work and be“, singen Dispatch in ihrem Song „Windylike“ – also wenn das mein einziges Recht sein soll, bin ich ziemlich zufrieden damit 😉
Natürlich ging das nicht von heute auf morgen und es gibt nach wie vor Momente, in denen mein Work-Life nicht zu 100 Prozent ausgeglichen ist. Doch seitdem ich angefangen habe, meine Einstellung zu ändern und mich fürs Glück zu entscheiden, desto weniger werfen mich Dinge aus der Bahn, die mir früher den Boden unter den Füßen weggezogen hätten. Je mehr ich mich selbst und mein Leben liebe, umso mehr tue ich Dinge, die mir Spaß machen: Ich habe tolle Jobs, bei denen ich mit Menschen arbeite, die sich im Aufbruch befinden – wie schön, dass ich sie dabei beratend begleiten darf. Ich gebe Kommunikationsworkshops und -seminare (die nächsten Termine findest Du hier). Ich schreibe auf meinen Erbsen, was mir auf dem Herzen liegt, und durfte im Rahmen der Wanderausstellung „Leben>Tod“ des Hospiz Vorarlberg aus meinem Buch „Bussi, baba“ lesen. Und zum drüberstreuen steige ich täglich auf die Yogamatte, koche fast jeden Mittag zuhause, treffe regelmäßig Freunde und verbringe viel Zeit mit dem Erbsenprinz.

Mensch, freu Dich. Ja, ich hauche meiner Arbeit Leben ein und fülle mein Leben mit schönen Arbeiten. Ich mach mir To-Do-Listen, ohne mich dabei vor unangenehmen Dingen zu verschließen. Ich ändere einfach meine Einstellung und tue alles in Freude.
Und nun werde ich noch das eine oder andere To-Do von meiner Liste streichen, ein bisschen mit der Brio-Eisenbahn spielen und dann unsere Köfferchen packen, denn wir fahren übers Wochenende an den Traunsee. Happy Work-Life 😀

Lebe, was Du tust

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